Weil es nur der gerade Weg ist,
der zum Ziel führt.
Grafitti, anonym
Camino recto, camino erguido
Instituto Europeo
Fünfundachtzig - in Zahlen 85 - Kilometer durch Navarra, vier Tage - Puente la Reina, Estella, Villamayor de Monjardín Torres del Río, nur noch 11 Kilometer bis Viana, durch die sanften Hügel und Weinfelder von Navarra. Eindrücke gesammelt für mehrere Wochen, wenn nicht Monate. Während ich Worte aufschreibe, ist fast schon ein Jahr, seit ich in Navarra war. Heute Abend bin ich Logroño, der Hauptstadt des Weins: Rioja-Wein aus der Tempranillo-Traube. Irgendwo zwischen Viana und Logroño habe ich eine unsichtbare Grenze überquert. Von einer Provinz in eine andere. Gerade noch in Navarra, schon in La Rioja. Mit einem Schritt; er musste nicht einmal groß sein. Nicht nur eine territoriale Grenze, auch eine der Erinnerungen, die ich in den letzten Tagen gesammelt habe, und die nun für immer mir gehören. So einfach ist es, eine Grenze zu überwinden. So einfach sollte es für alle Menschen sein.
Heute morgen musste ich lange auf mein gestern gebuchtes Frühstück warten, und als endlich das Restaurant öffnete, war die Schlange der hungrigen Pilger noch länger, und der günstige Moment zum Aufbruch schon verstrichen. Es war nicht schlecht, das Frühstück im Hostal San Andrés, viel besser als vorgestern. Doch ich werde nicht mehr in einer Herberge frühstücken, das wird mir zu kompliziert. Wie bin ich nur auf die Idee gekommen. Ein Rückfall in die urbane Komfortzone, die mich nicht so schnell verlässt. Es etabliert sich so manch eine Bequemlichkeit im städtischen Alltag, wo alles jederzeit zur Verfügung steht. Wie sagt der Kapitalist: Käuflich! Nun, im ländlichen Spanien ist das jedenfalls nicht so. Ich muss immer wieder improvisieren, oft zurücktreten und verzichten, mich nach den Umständen richten. Wer Brandenburg kennt, weiß, was ich meine. Irgendwo unterwegs findet sich immer eine Bar, die früh öffnet. Und wenn nicht, frühstücke ich eben später oder gar nicht.
Mich wundert es schon, aber morgens steigt jeder Camino häufig erst an; gleichgültig, um welchen es sich handelt. Doch der Tag zeigt sich von seiner besten Seite, verspricht noch mehr. Ich habe gut gefrühstückt und bin gespannt auf das, was mir bevorsteht. Ich will nach Viana, vielleicht weiter nach Logroño, ich weiß es noch nicht.
Wie der Tag begann, geht er weiter. Torres del Río liegt hoch, und ich kann über das Mittelgebirge Navarras schauen, das immer noch intensiv landwirtschaftlich genutzt wird. Der Camino Francés lässt es sich nicht nehmen, mir noch ein letztes Mal Navarras Schönheit vorzuführen. Aber ich muss mir die Aussicht erarbeiten. Es geht auf und ab nach Viana. Und die Steigungen sind nicht ohne. Kaum bin ich keuchend oben, wartet bereits der Abstieg, und weiter vorne die nächste Steigung. Eine Halfpipe folgt der nächsten - rauf und runter, dann runter und rauf. Die Schinderei hat mir drei Blasen eingebracht, die in den letzten Tagen auf ihren Auftritt gelauert haben. Und drei Liter Wasser, das ich alles wieder ausgeschwitzt habe. Meine Blase, die andere, hat heute frei. Jeder Tag ist ein ander Tag; das Schöne am Wandern. Nach dem Zistrosentag vorgestern, dem Klatschmohntag gestern, ist heute der Tag der wilden Malve. Nun fehlt nur noch mein Freund der Kuckuck, der dritte im Bund. Ich vermisse ihn. Einmal hat er mir zugerufen, leise, wie aus weiter Ferne. In Navarra gibt es am Camino Francés wenig Wald. Die Landschaft ist gezähmt, und landwirtschaftlich unter strikter Kontrolle, fast hätte ich stranguliert gesagt. Er fehlt mit der Mischwald Asturiens, die Eukalyptus- und Birkenwälder Kantabriens und selbst der anscheinend immer feuchte, immer etwas unheimliche Wald in Galicien, wo von den Bäumen skurrile Bartflechten hängen, wie verfilzte Wolle.
Viana am Sonntagmittag. Spanien flaniert herausgeputzt auf dem Catwalk, der Calle Abajo de Santa María, Hauptstraße der historischen Altstadt. Die Kirchenglocken von Santa María de Viana läuten zur Messe, geben aber auch den Passanten auf dem Trottoir den Takt, die gemächlich schlendern. Die Bar El Taberna hat Tische auf die schmale Straße gestellt, wo manche der Pilger, die ich kennengelernt habe, schon warten. Für Fußgänger ein Engpass. Es sind noch zehn Kilometer bis Logroño. Eine lange Pause in Viana, während ich die bisher beste Tortilla dieser Wanderung esse, die ich mir vorstellen kann. Viana enttäuscht mich. Vielleicht liegt das an dem sonntäglichen Rummel in den Gassen, es scheint mir, ganz Viana flaniert durch die Stadt. Wahrscheinlich liegt es aber daran, dass ich mich nicht entschließen kann zu bleiben. Ich war viel zu kurz in Viana. Eine Tortilla, ein Bier, ein Small Talk mit Steve und ein Sprung in die Ruine der mit Besuchern überfüllten Iglesia San Pedro, einer ehemaligen Zisterzienserkirche, der ersten Kirche in Viana.
Heute überquere ich zwischen Viana und Logroño ich die Grenze in die Rioja. Dann liegen die auslaufenden, sanften Hügeln Navarras, die ganz in der Ferne an die Pyrenäen reichen, endgültig hinter mir. Navarra zu verlassen fühlt sich plötzlich wie ein Abschied an, mit der mit der noch zögerlichen Erwartung, dass etwas Neues bevorsteht.
Die spanische La Rioja ist vielfältig und kontrastreich. Sanfte Hügel, kleine Dörfer und historische Bodegas, Weinberge und der Fluss Ebro mit seinen vielen kleinen Nebenflüssen wie der Río Najerilla in Nájera oder der Río Oja, der durch Santo Domingo de la Calzado fließt, die weitläufige Täler formen und grüne Oasen schaffen, die die Landschaft der Ortschaften am Camino Francés prägen, die nun vor mir liegen. Die Hügel, durch die ich wandere, sind von weitläufigen Weinfeldern bedeckt, Weinberge, wie man sie beispielsweise von der Saar, der Ahr oder der Mosel kennt, findet man in der Rioja nicht. Im Süden steigt die Sierra de la Demanda an, ein Gebirgszug mit Gipfeln über 2.000 Meter, darunter der San Lorenzo (2.271), die höchste Erhebung der Rioja, mit dichten Wäldern, alpinen Wiesen und dem Skigebiet Valdezcaray. Buchen- und Eichenwäldern mit Wasserfällen im Parque Natural Sierra de Cebollera. Wie schade, dass der Camino sich durch Felder und Weinberge führt, den Flussläufen und den Tälern folgt, denn ich vermisse den Wald, der am Camino del Norte und Primitivo so zahlreich vorhanden ist. In der östlichen Rioja, besonders um Calahorra und Alfaro, herrscht in den Bardenas Riojanas ein trockenes, arides Klima mit Halbwüsten, eine karge, felsige Landschaft. Schwer vorstellbar, während ich auf der landwirtschaftlichen Piste durch eine fruchtbare Ebene nach Navarrete wandere. Der Camino Francés ist bis Navarrette bleibt monoton. Eine zivilisierte Landschaft, und wer das mag, wird sich in ihr wohlfühlen und ihre Schönheit preisen. Weinfelder überwiegen, die Landschaft ist eben und der Weg leicht zu gehen.
Ich trinke schon seit Jahren gelegentlich ein Glas Rioja, den es in Berlin natürlich gibt. Das Weinbaugebiet der Rioja gehört zu den bedeutendsten in Europa. Mit einer Anbaufläche von fast 60.000 Hektar liegt es zu beiden Seiten am Oberlauf des Ebros in Nordspanien. Ein typischer Rotwein aus der Rioja ist trocken, von dunkelroter Farbe und weist den charakteristischen Tempranillo-Geschmack auf. Kurioserweise serviert mir ein Kellner Wochen später, in Berducedo, am Camino Primitivo, ein Glas Wein zum Abendessen aus einer Flasche Rioja mit dem gleichen Etikett, wie ich sie in Berlin auch schon gekauft habe. Das hat mich schon erstaunt, denn naiv wie ich manchmal bin, dachte ich nicht, dass die Spanier den Wein trinken, den sie exportieren. Ich hatte eher die Vorstellung von der Omnipräsenz des Hausweins, des Vino de la casa, den ich der Flaschenabfüllung vorziehe.
Es regnet in Logroño, der Hauptstadt, meiner ersten Station in La Rioja. Nach einem perfekten Wandertag, der Himmel locker bewölkt, der Wind, der in den letzten beiden Tagen so unangenehm wehte, bläst heute woanders. Gelegentlich lässt sich die Sonne sehen. Und es ist zum ersten Mal seit Pamplona anhaltend warm. Am Nachmittag, fast schon so warm, dass mein Wasservorrat nicht reicht.
La Rioja, den ganz Tag kündeten Weinfelder, nein, keine Weinberge, die habe ich nirgendwo in Spanien gesehen. Weinberge gibt es hier nicht. Seit Jahrzehnten trinke ich den spanischen Wein aus der Tempranilla-Traube, meinen Lieblingswein, und endlich wandere ich durch das Land des Rioja. Nicht im Glas, nicht in Flaschen, jetzt im Frühling noch am Weinstock. Und demnächst in einer Bar, in irgendeinem Dorf, in einer Stadt. Irgendwo!
Was mich in Logroño besonders fasziniert, ist der nahtlose Übergang der Altstadt an der Kathedrale Concatedral Parroquia Santa María de la Redenda auf der Plaza de Mercado in das moderne Logroño. Die Calle Portales ist die Grenze, unter deren Arkaden die Menschen flanieren. Es herrscht Hochbetrieb, jetztam späten Sonntagnachmittag. Es dämmert bereits, als ich mich auf die Suche nach einem Abendessen mache. Die Bars und Restaurants sind gut besucht und die meisten Geschäfte geöffnet, während die Kirchenglocken zur Abendmesse rufen. Wieder beginnt es zu regnen.
Logroño ist die größte Stadt seit Pamplona, und entsprechend lang dauert es, zurück auf den Camino Francés zu finden. Die Straße ist noch nass, denn es muss Nachts weiter geregnet haben. Der morgendliche Berufsverkehr rauscht durch Pfützen spritzend durch die belebten Geschäftsstraßen. Während ich durch die Stadt irre, auf der Suche nach einem gelben Pfeil oder einer Muschel, treffe ich Renée, die ich seit Mañeru kenne, auf ihren eigenen Irrweg durch Logroño. Wir können uns auf keine Richtung einigen, und ziehen entgegengesetzt davon. Ob Renée die richtige Wahl getroffen hat, habe ich nie erfahren, aber mein Weg führt mich geradewegs an die Tür des Apostels im barocken Gewand. Als ich unter dem Relief von Santiago Matamoros über dem Hauptportal in die Iglesia Santiago El Real - Jakobus der Königliche - eintrete, stimmt ein Priester die Morgenmesse an.
Die Legende von Santiago Matamoros - Jakobus Maurentöter - ist eng mit der christlichen Reconquista Spaniens verbunden und mischt, wie für Legenden charakteristisch, historische Fakten mit fiktionalen Episoden. Das martialische Epitheton soll sich der Apostel in der Schlacht von Clavijo erworben haben. Im Mai 844 soll diese Schlacht zwischen Ramiro I., König von Asturien, und der Streitmacht des Emirs Abd ar-Rahman II., dem vierten Herrscher der Umayadendynastie von Códobba, auf dem Campo de la Matanza, stattgefunden haben, in der Rioja, sechzehn Kilometer entfernt von Logroño; wegen der mit ihr verbundenen Legende eine der berühmten Schlachten der Reconquista. Nach Auffassung der modernen Forschung ist die Schlacht anscheinend frei erfunden. Die Legende erzählt jedenfalls, dass der Apostel Jakobus den König Ramiro I. im Traum den Sieg über die Mauren. Schon am nächsten Tag, als die christlichen Ritter in der Schlacht gegen die muslimischen Truppen kämpften, soll Jakobus auf einem weißen Pferd, mit Schwert und wehender Fahne vom Himmel herabgestiegen sein. Er stellte sich an die Spitze der christlichen Truppen und half, die Mauren zu besiegen. Dieses Wunder machte ihn zum Schutzpatron der christlichen Krieger im Kampf gegen die islamischen Reiche Spaniens. Bedauerlicherweise gibt es für die Schlacht von Clavijo keine historische Belege, und wurde erst Jahrhunderte, nachdem sie stattgefunden haben soll, erwähnt. Wie alles andere auch, das sich um die unwahrscheinliche Historizität des Apostels rankt, wurde Santiago Matamoros, wie Jahrhunderte später El Cid, zum Symbol der Reconquista, des jahrhundertelangen christlichen Kampfes gegen die muslimischen Herrscher der Iberischen Halbinsel. Mit dem Schlachtruf Santiago y cierra España - mit Santiago vorwärts für Spanien - der schließlich auch in den Reichen der Azteken und Inka erscholl, wurde zum Schlachtruf christlichen Heere. Besonders im Mittelalter wurde er zahlreich auf Gemälden und Statuen in den Kirchen am Camino Francés, und auch anderswo in Spanien, als himmlischer Helfer der christlichen Herrscher dargestellt. In bleibender Bedeutung ist die Figur Santiago Matamoros ist ein warnendes Beispiel dafür, wie sich Glaube, Mythos und Politik in der spanischen Geschichte miteinander vermischt haben.
Am Camino Francés, wie auch an anderen Jakobswegen, ist Santiago Matamoros eine alltägliche Erscheinung, die in den bedeutenden Kirchen und Kathedralen in einer ihm vorbehaltenen Nische oder Seitenkapelle verehrt wird. Seine barocke Skulptur in einer Seitenkapelle der Catedral de Santo Domingo de la Calzada stellt ihn auf einem Pferd reitend dar, wie er, sein Schwert schwingend, in die Schlacht von Clavijo reitet, den christlichen Truppen zum Sieg verhilf, und die Ungläubigen unter den Hufen seines Pferds zertrampelt. Immerhin ein irritierendes Symbol für eine Religion der Nächstenliebe und Toleranz.
Und wie so oft, wenn ich mich verlaufe, oder den Weg erst auf Umwegen wiederfinde, erwartet mich irgendetwas Unerwartetes. Und dieses Mal doppelt. Mir passiert das häufiger, sodass ich dafür einen Namen habe: konstruktives Verlaufen. Und während ich noch den Weg suchend durch Logroño streife, treffe ich an diesem Morgen noch auf eine weitere in Stein erzählte Geschichte eines Heiligen. Ich weiß, Transitheiligtümer, Klöster, Kirchen oder Kathedralen sind nicht etwas für jedermann. Aber ich bin vernarrt in die Steinmetzkunst und Ästhetik, vor allem der Romanik. Es sind weniger die dargestellten Inhalte, sondern die hohe Kunstfertigkeit, Geschichten so berührend in harten Stein zu schneiden. Ich hatte weder die Absicht, und auch nicht nach den Plan, weitere Kirchen zu besichtigen, ich nach Navarrete. Doch San Bartolomé lief mir an diesem Morgen überraschend über den Weg. Der Heilige Bartholomäus war einer der zwölf Jünger Jesu, doch es gibt wenige biblische Informationen über ihn. Er soll er gemeinsam mit dem Apostel Judas Thaddäus in Indien, Mesopotamien, Armenien und Persien das Christentum verbreitet haben. Er gehört zu den Märtyrern und soll auf Befehl des armenischen Königs Astyages bei lebendigem Leib gehäutet und dann enthauptet worden sein. In der christlichen Ikonographie wird er mit einem Messer oder der eigenen Haut dargestellt. Er wird als Schutzpatron der Gerber, Metzger und Lederarbeiter verehrt, da sein Martyrium mit dem Häuten seines Körpers verbunden ist. In der Iglesia de San Bartolomé in Logroño gibt es kunstvolle Darstellungen seines Lebens und Leidenswegs. Die Kirche, die dem Heiligen Bartholomäus gewidmet ist, war einst ein Teil der Stadtmauer, und ist die älteste Kirche in Logroño; ein ausgezeichnetes Beispiel für eine romanisch-gotischer Architektur. Ihr Hauptportal zeichnet sich durch kunstvolle Steinmetzarbeiten aus, de ästhetisch beeindruckend sind.
Das an in Stein gemeißelten Szenen des Portals der Iglesia de San Bartolomé vereinen romanische und gotische Stilelemente. Die detaillierten Steinmetzarbeiten künden von hoher künstlerischer Präzision und Meisterschaft. Die Figuren sind lebendig und ausdrucksstark in narrativen Szenen gestaltet, die eine erzählerische Tiefe aufweisen. Die plastische Darstellung der Gewänder und Gesichtszüge verleiht den Figuren Individualität und Dynamik. Das Tympanon stellt das Jüngste Gericht dar; Christus als Richter, flankiert von Maria und Johannes dem Täufer, die für die Seelen der Verstorbenen eintreten. Engel präsentieren die Arma Christi, die Leidenswerkzeuge. Darunter sind die zwölf Apostel angeordnet. Die seitlichen Jamben sind in zwei Ebenen unterteilt und illustrieren Szenen aus dem Leben des heiligen Bartholomäus. Links sein Martyrium, rechts die Auffindung und Überführung seiner Reliquien nach Mesopotamien. Die Kapitelle des Portals spielen auf die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies, auf Seelen, die von Engeln in den Himmel getragen werden, auf Reiter auf Löwen sowie diverse Fabelwesen wie Drachen, Harpyien und Greife an. Ein Bilderbuch der besonderen Art. Und ein illustrierter Bilderbogen vergangener Volksfrömmigkeit.
Erinnerungskultur am Jakobsweg
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