Die Rückkehr einer Reise hat
für mich seit jeher einen bitteren
Beigeschmack: Kaum zu Hause,
träume ich schon wieder mit einer
Weltkarte vor Augen von neuen
Ländern und berausche mich an
Erzählungen aus der Ferne und dem
Zauber fremdländischer Namen.
Marie-Édith Laval
Der Weg ist das Ziel heißt es, aber das ist nicht immer so. Am Ende trägt der Weg den Sieg davon, muss auch Jean-Christophe Rufin feststellen. Wenn es um den Jakobsweg geht, tut man sowieso nie, was man will. Der Camino de Santiago führt an das Ziel aller Ziele, so glaubt der Pilger, noch naiv vor der eigenen Haustüre, der sich seine Fußreise imaginiert. Der Camino de Santiago ist ein besonderer Weg. Natürlich ist jede Fernreise etwas Besonderes, da bildet der Camino keine Ausnahme. Doch anders als andere Wege ist er mit Spiritualität aufgeladen. Der Spiritualität, den Pilger seit nun mehr als tausend Jahren in den Weg eintreten, mit den vielen Klöstern, Einsiedeleien, Kapellen, Kirchen und Basiliken und den spirituellen Bedürfnissen, die jeder Pilger im Herzen mit auf den Weg bringt.
Jeder Ort am Camino Francés ist nicht mehr als ein Durchgang durch eine Welt, in der ich weniger als ein Zaungast bin. Eingetroffen, ein Hauch der Atmosphäre eingesogen, schon wieder vorbei. Ich bin nur Gast auf Erden! Weiter und immer weiter, das Los des Pilgers. Fremd gekommen, fremd gegangen. Peregrino!